Fest der Liebe
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Weihnachten - das Fest der Liebe?

Die Vorweihnachtszeit ist da und mit ihr die Freude auf Weihnachten. Kekse werden gebacken, Geschenke besorgt und beim Besuch des Christkindlmarktes wird das eine oder andere Gläschen Glühwein zu Gemüte geführt. Überall duftet es nach Lebkuchen und Weihrauch – einfach herrlich!


Wäre da nicht der Heilige Abend und die damit verbundene Familienfeier mit all den „lieben“ Verwandten!


Was also tun, damit das Fest der Liebe nicht wie im vergangenen Jahr eskaliert?

Das größte Problem liegt bereits in der Befürchtung, dass das diesjährige Zusammensein gleich verlaufen wird wie das vergangene – denn dann habe ich bereits die Erwartungshaltung, dass es wieder Streit und Zank geben wird. Ich bin verspannt und bemühe mich verkrampft mir meine Angst vor einer möglichen Eskalation nicht anmerken zu lassen – doch genau das tue ich damit!

Körpersprache sagt viel aus und wird von den meisten Menschen unterschätzt. Körpersprache teilt meinem Gegenüber mit, wie ich mich fühle.

Der „grobe Onkel Peter“ oder die „gemeine Tante Elsa“ bemerken meine Unsicherheit und wittern die Chance ihre spitzen Bemerkungen bezüglich ihrer erhaltenen Geschenke treffsicher anbringen zu können!


Die gute Nachricht – ich habe es in der Hand!

Bin ich mir dieser Dynamik bewusst, kann ich sie verändern – am besten schon ein paar Tage vor dem großen Fest. Tauchen zum Beispiel negative Gedanken an die bevorstehende Feier auf, wandle ich diese ins Positive. Ich sage mir – laut oder leise – dass es dieses Jahr ein schönes Miteinander geben wird, dass dieses Jahr ganz anders verlaufen wird als das vergangene. Ich stelle mir eine harmonische Feier vor und sehe Onkel Peter und Tante Elsa vor meinem

geistigen Auge, wie sie sich freuen, wenn sie ihre Geschenke auspacken. Damit kann ich bereits beginnen, wenn ich die Geschenke aussuche und kaufe - dadurch wähle ich ein persönlicheres Geschenk und erhöhe damit die Chance, dass es gut ankommt. Ich freue mich über die Wahl und kann mich selbstsicher auf dem Familienfest zeigen. Tante Elsa und Onkel Peter bemerken meine Verwandlung und trauen sich nicht Kritik an den liebevoll ausgesuchten Geschenken zu üben – selbst, wenn sie es wollten!


Jeder Mensch hat auch gute Seiten!

Ganz ohne Zweifel haben Onkel und Tante auch ihre guten Seiten, jeder Mensch hat sie. In Konflikten neigen wir jedoch dazu, die positiven Eigenschaften gänzlich außer Acht zu lassen und den Fokus nur auf die störenden zu legen. Dadurch nehmen wir unliebsame Verhaltensweisen viel stärker wahr und übersehen die netten Facetten unserer Verwandten. Einem harmonischen Weihnachtsfest ist es daher zuträglich, wenn ich mir (schon vorher) ein

paar gute Eigenschaften oder Taten meiner Familienmitglieder ins Gedächtnis rufe und sie pflege. In unserem Fall könnten es zumindest die leckeren Kekse sein, die Tante Elsa mit viel Liebe bäckt und jedes Jahr mitbringt, oder im Fall von Onkel Peter der selbstgebrannte Schnaps aus handverlesenen Birnen, der zur guten Verdauung aller nach dem üppigen Weihnachtsessen beiträgt.


Verabschieden Sie sich von Perfektion!

Ein weiterer Punkt, der oft zur Eskalation an Weihnachten oder an Familienfesten beiträgt, ist die Vorstellung eines „perfekten“ Abends. Zu Beginn des Artikels haben habe ich davon gesprochen, dass die Erinnerung an das vergangene Weihnachten negative Auswirkung auf das diesjährige Fest haben kann, wenn es damals schlecht gelaufen ist. Gleichzeitig ist jedoch die Vorstellung eines „perfekten“ Festes schädlich für dessen gute Stimmung.


Wie kann die Vorstellung eines perfekten Festes schlecht sein?

Stellen wir uns in unserem Beispiel vor, dass wir alle Verwandten für 18.00 Uhr eingeladen haben. Das Essen ist mit 18.30 Uhr angesetzt. Wehe Onkel Peter und Tante Else kommen auch nur eine Minute zu spät! Dann ist der Abend gelaufen, denn bis zum Essen wird es knapp und vermeintlich machen die beiden das auch noch mit der puren Absicht mich zu ärgern - was ich dann auch tue - Stress pur!


Perfektion lässt keinen Spielraum für Spontanität offen.

Ohne Perfektionismus bin ich flexibler, der Ablauf des Abends ist nicht durchgeplant und minutiös getaktet. Die Verwandten trudeln „ab“ 18.00 Uhr ein und wenn alle da sind, wird gegessen. Ich freue mich, dass Onkel Peter und Tante Else mit ihrem Eintreffen um 18.01 Uhr quasi pünktlich sind und überrasche sie damit, weil sie mit einer Rüge – wie im Vorjahr – statt meinem freundlichen Gesicht gerechnet haben. Die Stimmung wird nicht getrübt und alle

bleiben entspannt.


Nehmen Sie es leicht und lachen Sie!

Konflikte können Ihre Lebensqualität in Mitleidenschaft ziehen, vor allem dann, wenn die negative Dynamik jahrelang wirkt. Unterbrechen Sie sie dieses Jahr mit Humor und Gelassenheit und befreien Sie sich von der Last der Vergangenheit. Nehmen Sie Kleinigkeiten nicht allzu ernst und seien Sie gnädig – mit sich selbst sowie mit Ihrer Verwandtschaft – denn schließlich ist Weihnachten ja das Fest der Liebe!



Alexandra Tschinder

Alexandra Tschinder

Konfliktcoach

wer ich bin

Ich wurde als Alexandra Tschinder 1969 in Klagenfurt am Wörthersee geboren, ...

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