Zecke mit Kind
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Zecken-Zeit in Österreich – Wie man seine Familie schützen kann

Zecken sind in Österreich weit verbreitet, besonders in den Frühlings- und Sommermonaten. Sie kommen in allen Bundesländern vor. Es gibt eine Reihe von Krankheiten, die von Zecken übertragen können, vor allem Borreliose, mit dem über 30 % der heimischen Zecken infiziert sind. Die schwerwiegendste Erkrankung, die von Zecken übertragen wird, ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Gegen die Virusinfektion schützt nur eine Impfung. Es ist wichtig, sich des Risikos von Zecken bewusst zu sein und zu wissen, wie man seine Familie und sich selbst schützen kann. 

Wo sind Zecken zu finden? 


Zecken sind am häufigsten in bewaldeten Gebieten zu finden, vor allem in solchen mit hohem Gras und dichtem Laub, wo sie sich leicht verstecken und auf einen tierischen oder menschlichen Wirt warten können. Menschen sind dabei keine Zielwirte, werden aber dennoch gebissen. Bevorzugt beißen Zecken sich in Mäusen, Rehen oder anderen kleinen Säugetieren – auch Haustieren – fest. In den warmen Monaten werden Zecken aktiv und können sich schnell ausbreiten. Durch klimatische Veränderungen breiten sich Zecken immer früher, im länger und in immer höhere Regionen aus. Neben Wäldern und Wiesen sind Zecken auch in Gärten, Parks und sogar in Hinterhöfen zu finden. 


Wie kann man seine Familie vor Zecken schützen? 


Wer mit seinen Kindern in den Wald oder auf eine Wiese geht, sollte ihnen lange Hosen anziehen und sie in die Socken oder in Stiefeln stecken. Auch die Ärmel sollten an der Haut aufliegen, weil Zecken gerne heiße Körperregionen wie Achseln, Kniekehlen oder den Nacken aufsuchen. Es ist außerdem wichtig, Kindern nach einem Aufenthalt im Freien nicht nur Zecken selbst, sondern auch auf Anzeichen von Zeckenbissen zu untersuchen. Wenn man eine Zecke an seinem Kind entdeckt, sollte sie sofort mit einer Pinzette entfernt werden, indem man sie fest, aber langsam von der Haut wegzieht. Dabei gerade ziehen, nicht drehen. Danach die Stelle mit Alkohol oder Desinfektionsmittel desinfizieren. 


Kleiner Tipp: In den Sommermonaten eine Pinzette in den Tiefkühler geben. Durch den Kälteschock lassen sich die Tiere leichter entfernen. 


Zwei Mythen, die sich hartnäckig halten: 1. Zecken mit Öl, Nagellackentferner oder Zahnpasta einreiben: Bitte nicht tun! Das kann zwar dafür sorgen, dass die Insekten ersticken, allerdings erhöht man das Infektionsrisiko, statt es zu senken. 2. Wenn der „Kopf“ stecken bleibt, ist das gefährlich: Wenn ein Teil der Zecke in der Haut stecken bleibt, ist das kein Problem. Es handelt sich dabei auch gar nicht um den Kopf, sondern nur um den Stechapparat der Tiere. Sie werden nach einiger Zeit vom Körper abgestoßen. Sie zu entfernen birgt ein größeres Infektionsrisiko als sie von der Haut von selbst abstoßen zu lassen.


FSME-Impfung in Österreich 


Die FSME-Impfung wird für alle in Österreich lebenden und für Reisende ins Risikogebiet empfohlen. Die Impfung wird für alle Altersgruppen ab dem vollendeten ersten Lebensjahr angeboten. Für die Grundimmunisierung sind 3 Dosen erforderlich, die erste Auffrischungsimpfung nach 3 Jahren nach der Grundimmunisierung. Danach sollte der Impfabstand zwischen den Auffrischungen 5 Jahre betragen (ab dem 60. Lebensjahr nur mehr 3 Jahre). Der Impfschutz beträgt 80-90 Prozent.



Dr. med. Eva Reichstamm

Dr. med. Eva Reichstamm

Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde

Ich bin nicht nur passionierte Kinderärztin, sondern auch Mutter


Ich kenne di ...

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