Kreuz auf Bibel
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Fasten mit Kindern

Die Fastenzeit ist ein christlicher Brauch, bei dem es ursprünglich darum ging, von Aschermittwoch bis Ostern auf Fleisch und Eier – oder tierische Produkte im Allgemeinen – zu verzichten. Heute geht es für viele Menschen in der Fastenzeit darum, generell auf Dinge zu verzichten, um uns und unserem Körper damit was Gutes zu tun. Das geht klassisch vom Fleisch über Alkohol und Süßigkeiten bis hin zu Social-Media- oder Handy-Fasten. 


Wie kann man aber den Brauch des Fastens in das Familienleben integrieren? Sollte man seine Kinder mit an Bord holen? Und wenn ja – wie? 

Klassisches Fasten – für Kinder tabu


Das Wichtigste gleich vorweg: Essensfasten ist nichts für Kinder unter 14 Jahren und auch Teenager sollten es beim Fasten noch ruhiger angehen lassen. Vor allem kleine Kinder brauchen eine regelmäßige und ausgewogene Ernährung. Von so großen Einschnitten wie einer Fastenzeit ist deshalb auf jeden Fall abzuraten. 


Darüber reden


Wer fastet – egal in welcher Art und Weise – kann und sollte das in der Familie besprechen. So können alle an einem Strang ziehen und die Unterstützung der eigenen Familie kann einem auch helfen, seine Ziele zu erreichen. Kinder können so auch verstehen lernen, warum man manche Sachen nicht tut oder isst. Außerdem gibt es auch Fastenvorsätze, die man trotzdem gemeinsam als Familie entscheiden kann, vor allem wenn Kinder schon größer sind. Mehr Wasser statt Saft zum Beispiel, weniger Süßigkeiten oder Vorlesen statt Fernsehen. 


Positiv unterstützen


Sobald Kinder alt genug sind, auf Dinge zu verzichten – und sie das auch selbst entscheiden – ist es ratsam, Fasten trotzdem nicht als Verzicht oder gar als Verbot anzusehen. Das macht es im Kopf leichter, fast so wie ein Vorsatz. So kann man sich mit den Kindern zum Beispiel vornehmen, dass man mehr Obst und Gemüse isst, statt Süßigkeiten zu verbieten. 


Die Familie in den Mittelpunkt rücken


Auch für uns Eltern und Großeltern kann Fasten eine Chance sein, um unliebsame Gewohnheiten bewusst zu unterbrechen. Wir empfehlen, neben den üblichen Fastenregeln auch eine nur für die Familie aufzustellen. So kann man zum Beispiel bewusst in der Früh auf das Handy verzichten, um die Zeit mit der Familie verbringen zu können. Oder man hält sich die Sonntage – die übrigens von der Fastenzeit ausgenommen sind – für Spielenachmittage oder gemeinsame Spaziergänge frei. So legt man nicht nur wieder mehr Fokus auf das, was wichtig ist, man schafft auch außerdem neue Rituale für seine Kinder und die Vorfreude auf Ostern steigt umso mehr. 


Dr. med. Anna Maria Cavini

Dr. med. Anna Maria Cavini

Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde

Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde, Diplome der ÖAK für Notfallmedizin, Sportmedizin, ...

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