Kinder beim Geschenke auspacken
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Geschenketrend – die 5-Geschenke-Regel für Weihnachten

Nicht alles, was aus den USA nach Europa schwappt, ist gut. Was uns aber dieses Jahr besonders begeistert ist die 5-Geschenke-Regel, die einerseits dafür sorgt, dass unsere Kinder nicht vom Christkind reizüberflutet werden, andererseits dazu einlädt und auffordert, sehr genau hinzuhören und viel bewusster zu schenken. 

Die 5-Geschenke-Regel im Überblick 


Der Plan für die Geschenke unter dem Christbaum sind laut der Regel recht einfach: 


One thing you want – Ein Geschenk, das du dir wünscht

One thing you need – Ein Geschenk, das du brauchst

One thing to wear – Etwas zum Anziehen

One thing to read – Etwas zum Lesen

One special gift – Etwas ganz Besonderes


Was aber immer und auf jeden Fall mitbedacht werden muss: Jedes einzelne der Geschenke soll dem Beschenkten die größtmögliche Freude bereiten. Und: Wer mag kann die Geschenke natürlich auch aufteilen. Eines von Mama, eines von Papa, eines von Oma und Opa, eines vom Onkel, etc...


Geschenk 1 – Ein Wunsch


Bei diesem ersten Punkt gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, aber man sollte seinem Kind schon im Vorfeld klar machen, dass es nur einen einzigen Herzenswunsch erfüllt bekommt, um Enttäuschungen schon im Vorfeld abzufedern. 


Entweder man kann seinem Kind sagen, dass es sich nur eine einzige Sache wünschen kann, um so auch eine gewisse Entscheidungskompetenz zu fördern oder man bietet ihm an, eine Liste mit Wünschen zu schreiben, von denen dann einer erfüllt wird. Natürlich kann man auch von Situation zu Situation entscheiden, welcher Weg der bessere ist. 


Wichtig bei diesem Geschenk ist, dass das Kind wirklich genau das bekommt, was es sich wünscht. Einschränkungen sollten daher schon im Vorfeld gemacht werden. Denn spätestens, wenn ein Einhorn auf der Wunschliste auftaucht, stellt einen das vor Herausforderungen. Es ist daher sinnvoll, entweder offen mit seinem Kind zu reden und ihm zu sagen, wenn etwas unmöglich oder auch zu teuer ist oder man schreibt den Wunschzettel gemeinsam und gibt dem Kind eine gute Begründung, warum das Christkind mit dem Wunsch überfordert sein wird. 


Geschenk 2 – Eine Notwendigkeit


Bei diesem Geschenk geht es um Dinge, die dein Kind braucht, um es zu fördern, sein Leben leichter zu machen oder die es auf irgendeine Art und Weise weiterbringen. Das kann Sportequipment sein, eine angenehmere Schultasche, neue Malfarben, ein besseres Instrument, Reitstunden, ein Regenschirm oder vieles mehr. Wichtig ist, dass es auch bei diesem Geschenk darum geht, dass es dem Kind Freude macht. Es soll also zum Beispiel kein langweiliger Knirps werden, sondern ein bunter Regenschirm mit dem Lieblingsmotiv des Kindes. 


Bei diesem Geschenk geht es vor allem darum zu erkennen, wo man sein eigenes Kinder gut unterstützen kann und dadurch seinen Alltag und seine Bedürfnisse besser zu verstehen. 


Geschenk 3 – Ein Kleidungsstück 


Hier geht es nicht um schwarze Socken. Es geht um Kleidungsstücke, die das eigene Kind zwar glücklich machen, die man ihm aber unter normalen Umständen nicht kaufen würde. Vielleicht ist es ein paar Markenschuhe, die es sich wünscht oder ein quietschgelber Regenmantel. Es kann ein T-Shirt mit dem Lieblingssuperhelden sein oder ein besonders flauschiger Pyjama. 


Wenn das Kind ein besonderes Hobby hat, kann man auch darauf eingehen. Das Trikot des Lieblingsfußballers, eine Malerhose, Reitstiefel oder eine Kochschürze.


Geschenk 4 – Etwas zum Lesen


Hier könnte es für viele Eltern knifflig werden, falls die Kinder nicht an Lesestoff interessiert sind. Aber auch hier geht es mehr ums Zuhören und um die Leidenschaften und Lieblingsbeschäftigungen des eigenen Kindes. Unter dem Weihnachtsbaum sollte nicht ein Buch lesen, von dem man möchte, dass es gelesen wird, sondern eines, mit dem das Kind tatsächlich Freude hat. 


Gibt es Lieblingsautor*innen oder Lieblingsillustrator*innen? Soll es vielleicht lieber ein Comic oder Graphic Novel sein? Oder liebt das Kind Vögel und das perfekte Geschenk ist ein großer und schöner Bildband? Auch ein Zeitschriften-Abo oder Hörspiele sind eine Möglichkeit. Und wer ganz stark um die Ecke denken muss, für den sind auch Stickeralben oder Malbücher „erlaubt“. 


Geschenk 5 – Etwas Besonderes


Bei dem letzten Geschenk ist besonders viel Aufmerksamkeit gefragt. Denn es soll ein Geschenk sein, das dein Kind sich wünscht, ohne es wirklich zu wissen. Vielleicht hat es dir zwischendurch einmal verraten, was es gerne hätte oder du gehst gezielt auf Dinge ein, die es gerne tut. Ist dein Kind sehr kreativ? Vielleicht ist das richtige Geschenk ein Kindertöpferkurs. Oder du weißt, dass dein Kind besonders gerne im Freien tobt und es ist jetzt groß genug für ein Mountainbike. 


Viele Familien adaptieren dieses Geschenk auch als etwas, was man gemeinsam unternehmen kann. Ein Kinobesuch mit der ganzen Familie, ein neues Brettspiel oder eine Spielekonsole – irgendetwas eben, was dazu anregt, gemeinsam Zeit zu verbringen und Spaß zu haben.