Bronchitis – Wenn die Brust eng wird
Die Bronchien sind die unteren Atemwege. Durch Erkältungsviren können sich die Schleimhäute der Bronchien entzünden, es kommt zu einer Bronchitis. Die Symptome sind daher einer Erkältung oft sehr ähnlich, mit Schnupfen und Halsweh. Sehr typisch für die Bronchitis ist aber der sehr hartnäckige Husten, der zuerst trocken auftritt. Die Brust fühlt sich eng an und tut weh. Später wird Schleim abgehustet.
Was tun?
Vor allem, wenn sich die Atemfrequenz ändert oder der Allgemeinzustand sich verschlechte sollte man sein Kind ärztlich untersuchen lassen. Auch wenn Husten nach 2 Wochen nicht besser wird, sollte man etwas unternehmen, damit keine Lungenentzündung entsteht. Um eine Bronchitis abzufedern, sollten Kinder sich schonen und man muss auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten. Auch Inhalieren oder Dampf kann helfen, am besten einfach mit Kochsalzlösung.
Es gibt einige Hinweise darauf, dass eine Bronchitis bakteriell und nicht viral ist:
- Wenn Kinder fiebern
- Wenn Kinder in ihrem Allgemeinzustand reduziert sind
- Wenn Kinder eine verschnellerte oder angestrengte Atmung haben
- Wenn Kinder nichts bzw. schlecht essen und/ oder trinken
Bei diesen Anzeichen sollte die Bronchitis auf jeden Fall von einem Arzt abgeklärt werden.
Zur Vorbeugung: Das Immunsystem stärken. Frische und vitaminreiche Nahrungsmittel sind dabei ebenso gut wie viel Bewegung an der frischen Luft.
Blasenentzündung – Wenn es beim Wasserlassen brennt
Die klassische Blasenentzündung ist ein Harnwegsinfekt, der – anders als die Bronchitis – meist von Bakterien ausgelöst wird und nicht von Viren. Ob und wann eine Therapie mit Antibiotikum sinnvoll ist, klärt man am besten mit den jeweiligen Kinderärzt*innen. Blasenentzündungen werden dann gefährlich, sobald die Kinder dabei fiebern oder die Schmerzen mehr als 3 Tage dauern. Jeder Schmerz beim Harnlassen in Verbindung mit Fieber muss unbedingt abgeklärt werden. Das bedeutet nämlich, dass die Keime in das Nierenbeckenkelchsystem hinaufsteigen. Bei einer einfachen Blasenentzündung fiebern Kinder nicht. Wichtig zu wissen: Bei Kleinkindern ist es oft so, dass nicht das Wasserlassen weh tun, sondern über Bauchweh geklagt wird. Erst bei größeren Kindern werden die Symptome eindeutiger. Eine vorübergehende Zystitis Symptomatik kommt sehr oft bei Kindern vor. In den ersten Tagen, wenn es den Kindern sonst noch gut geht kann man auch selber mittels eines urinstix prüfen ob Leukozyten im Harn sind.
Was tun?
Viel Trinken ist das Um und Auf. Es gibt spezielle Blasentees, die harntreibend sind. Bekanntes Hausmittel ist auch die Preiselbeere. Wichtig ist es auch, dass die Kinder Harn nicht zurückhalten, weil die Bakterien in der Blase sich sonst gut vermehren können. Beim Essen sollte man auf Zucker verzichten.
Zur Vorbeugung: Wichtiger Faktor ist die Körperhygiene. Beim Stuhlgang immer von vorne nach hinten wischen, nie andersherum. Oft können nämlich durch falsches Abwischen Darmbakterien in die Vagina eintreten. Die Kinder sollten immer genug trinken und sich ausreichend bewegen. Außerdem sollte man darauf achten, dass sowohl die Füße als auch die Nieren warm bleiben.
Mittelohrentzündung – Der schmerzende Druck am Ohr
Bei einer Mittelohrentzündung ist selten das Ohr selbst der Ursprung allen Übels. Oft liegt es stattdessen an einer Erkältungskrankheit. Ohr, Nase und Rachen sind eng miteinander verbunden. Wenn die Schleimheute im Hals oder in der Nase anschwellen, sammelt sich Flüssigkeit, staut sich im Mittelohr und drückt gegen das Trommelfell. Die Folge sind starke Ohrenschmerzen, vermindertes Hörvermögen und eventuell Fieber. Eine Mittelohrentzündung heilt allerdings schnell aus und sollte nach rund drei Tagen abklingen.
Was tun?
Es gibt drei Faktoren, die man hinzuziehen kann, um herauszufinden, ob eine Mittelohrentzündung viral oder bakteriell ist.
1. Tut das Ohr nur auf einer Seite weh oder auf beiden?
2. Fiebert das Kind?
3. Ist der Allgemeinzustand des Kindes gut oder schlecht?
Beidseitigkeit, Fieber und ein schlechter Allgemeinzustand sprechen eher für eine bakterielle Infektion der Ohren.
Jede Mittelohrentzündung kann über die ersten 48 Stunden mit Nureflex behandelt werden. Sollten die Beschwerden darüber hinaus anhalten, sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin hinzugezogen werden. Bei akut auftretenden Ohrenschmerzen kann man immer erst Schmerzmittel geben, ohne dass man sofort in die Notaufnahme geben muss.
Hilfreiche Tropfen sind die Otovowen-Tropfen. Man kann drei Mal am Tag fünf Tropfen schon bei dem leisesten Beginn von Ohrenschmerzen einnehmen. Diese sind pflanzlich und wirken gut. Abschwellende Nasentropfen sollten nur in äußersten Notfällen gegeben werden, sie sind nicht sicher wirksam gegen eine entstehende Mittelohrentzündung. Eher sollten Kochsalznasentropfen genommen werden, wenn notwendig auch 2%ige Kochsalznasentropfen. Diese können die sonst eher auf die Nasenschleimhaut schädlich wirkenden abschwellenden Nasentropfen ersetzen.
Zur Vorbeugung: Bei Erkältungen kann es helfen, die Nase freizuhalten, allerdings ist das fast nicht möglich. Abgesehen davon kann man nur versuchen, das Immunsystem zu stärken.
Bonus: Bindehautentzündung
Eine Bindehautentzündung kann man immer zunächst 2-3 Tage mit Euphrasia behandeln. Man muss nicht akut zum Arzt gehen, man kann erst einmal das gelbliche Sekret wegwischen und Geduld haben. Danach kann der Arzt eine hochverdünnte Betaisodona-Lösung aufschreiben. Diese wirkt in den überwiegenden Fällen auch sehr gut. Antibiotische Augentropfen sind nur sehr selten notwendig.