Um hier eines vorwegzunehmen: Alle Babys sind verschieden. Den einen richtigen Moment für den Beikoststart gibt es nicht. Beikost ersetzt außerdem keine Mahlzeiten in Form von Muttermilch oder Pre-Milch. Im Gegenteil: Am besten nehmen Babys feste Nahrung dann an, wenn sie zufrieden sind. Es hungrig mit Beikost zu versuchen, ist am Anfang daher schwer.
Wichtige Infos für den Start
Babys brauchen in den ersten Wochen und Monaten keine andere Nahrung als Muttermilch oder Pre-Milch. Das betrifft auch Wasser und andere Flüssigkeiten. Die Nieren eines Säuglings sind noch nicht voll entwickelt und können Flüssigkeiten nicht verarbeiten. Beikost kann in den ersten Monaten die Muttermilch oder Pre-Milch nicht ersetzen, die zwingend notwendig sind für die gesunde Entwicklung des Babys, vor allem der Entwicklung des Gehirns.
Außerdem gibt es Lebensmittel, die für Säuglinge ungeeignet sind:
- Salz
- Zucker und andere Süßungsmittel (auch natürliche wie Agavendicksaft oder Ahornsirup)
- Honig (Achtung: Ist für Babys unter 12 Monate giftig!)
- Rohe und nicht pasteurisierte Fleisch- und Milchprodukte sowie rohe Eier
- Innereien
- Topfen
- Käse
- Wurstwaren
- Knabbereien und Süßigkeiten
- Soft-Drinks
- Kaffee und koffeinhaltige Tees
- Alkohol
- Nüsse und Obst im Ganzen
- Meeresfische
Brei oder BLW?
Bei der Suche nach Beikost stößt man einerseits auf Brei, zum anderen auf BLW (Baby Led Weaning). Was ist hier der Unterschied?
Brei wird seit ganz langer Zeit als Beikost empfohlen und ist daher weit bekannt. Der Plan sieht zuerst glatten Brei vor, dann stückigeren Brei und zum Schluss Fleisch. Die Empfehlung ist, dass ab dem 6. Monat gestartet werden kann, bis zum 10. Monat sollte das Baby dann so weit sein, feste Nahrung zu sich nehmen zu können. Beim Brei kann man schonend garen oder kochen und selbst pürieren oder man greift auf fertige Produkte zurück. Achten sollte man dabei auf die Inhaltsstoffe und mögliche Zusatzstoffe, vor allem Konservierungsstoffe, Zucker und Salz.
Beim Baby Led Weaning hingegen geht es darum, dem Baby selbst die Entscheidung zu überlassen, wann es wie mit welcher Nahrung experimentiert. Zwar startet die Beikost auch hier tendenziell eher mit weichen Lebensmitteln, diese werden dem Baby aber in ihrer „echten“ Textur angeboten. Babys lernen so nicht nur den Geschmack, sondern auch die Textur von Lebensmitteln. Es wird mit der natürlichen Neugier von Babys gearbeitet. Wichtige Grundregel ist allerdings, dass wie auch bei Beikoststart mit Brei auf salz- und zuckerhaltige Nahrungsmittel verzichtet werden sollte.
Das Beste für dich und dein Baby
Egal, für welche Methode du dich entscheidest, es sollte möglichst entspannend für dich und deinen Säugling sein. Auch eine Mischform ist möglich. So oder so sollte ein Baby nie zum Essen gezwungen werden und vor allem auch nicht im Liegen gefüttert werden.
Allgemein ist zu sagen, dass Essen für Babys sehr anstrengend ist. Zunge und Kiefer müssen sich erst an die neuen Bewegungen gewöhnen. Kleine Mengen sind daher am Anfang ausreichend. Babys signalisieren meist recht eindeutig, ab wann sie für Essen bereit sind. Es gibt aber einige Dinge, die dringend notwendig sind, um mit der Beikost zu starten: Das Baby muss selbstständig aufrecht sitzen können, es muss die Hand zum Mund führen können und der Zungenstoßreflex nimmt ab. Wenn das alles der Fall ist, steht dem kulinarischen Entdeckungsdrang des Babys nichts mehr im Weg.