willkommen Baby
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Willkommen zu Hause, Baby!

Die Geburt eines Kindes ist zweifellos einer der bedeutendsten Momente im Leben eines Paares. Es ist der Beginn einer neuen Phase, die mit einem tiefen Gefühl der Liebe und des Glücks einhergeht.


Kinder bringen viel Freude in uns zum Vorschein - doch neben all den Glücksgefühlen halten auch Herausforderungen und Konflikte Einzug ins traute Heim.

Ein gängiger Konflikt tritt durch die Veränderung der Dynamik innerhalb der Partnerschaft zu Tage. Die Aufmerksamkeit und die Prioritäten verlagern sich auf das Neugeborene, dadurch können sich Eltern manchmal vernachlässigt oder überfordert fühlen. Die Zeit und Energie, die die Tätigkeiten rund um das Baby erfordern, können zu Spannungen und Konflikten führen.


Grundsätzlich sei gesagt, dass Konflikte nichts Negatives sind. Sie ermöglichen die Auseinandersetzung mit uns selbst und unseren Bedürfnissen. Dies bedeutet, dass Konflikte aufzeigen, was für den Einzelnen von Bedeutung ist - und Aggression ist die treibende Kraft, um nötige Veränderungen umzusetzen.

Wenn es bei Ihnen also zu lautstarken Auseinandersetzungen kommt, können Sie beruhigt sein. Dies ist ein normaler und menschlicher Teil Ihres Lebens und zeigt, das Sie sich um sich selbst und Ihre Bedürfnisse kümmern.


In der Regel führt dieser Ansatz jedoch zu keiner positiven Lösung des Problems. Stattdessen kommt es zu einem Teufelskreis aus Schuldzuweisungen und Beschimpfungen, die jeden mehr schaden als nützen.


Wie kann ich also mein Konfliktverhalten ändern?

Es ist bestimmt jeden klar, dass der Mensch ein Individuum ist und es deshalb keine allgemein gültige Vorgehensweise zur Veränderung geben kann. Was dem einen hilft, kann beim anderen das Problem noch verschlimmern. Trotzdem möchte ich hier eine Möglichkeit vorstellen, die sich meiner Erfahrung nach in der Praxis bewährt hat und die als Vorschlag zur Veränderung des eigenen Konfliktverhaltens

dienen soll.


Es handelt sich dabei um einen Vorgang, der auf vier Schritten basiert:


1. Schritt: Werden Sie sich Ihrer Bedürfnisse bewusst

Sich seiner Bedürfnisse bewusst zu werden bedeutet sich mit sich selbst zu verbinden. Das erreicht man, in dem man einen ruhigen Moment nutzt, langsam und tief durchatmet und sich eine typische Konfliktsituation vor Augen führt. Danach fragt man sich selbst, wie man sich in dieser Konfliktsituation gefühlt hat. Hat man das Gefühl erkannt, so versucht man zu spüren, wo genau im Körper sich dieses Gefühl breit macht. Sitzt es im Bauch, im Kopf

oder im Hals oder sogar im rechten kleinen Finger? Sinn dieser Übung ist es sich aus seinen – meist negativen – Gedankenkarussell zu befreien und ins Fühlen zu kommen. Das Gefühl versetzt einen in die Lage, sein unerfülltes Bedürfnis besser zu erkennen. Stellen Sie sich selbst Fragen, ohne gleich die Antwort geben zu müssen.

Mögliche Fragen können sein:

Warum macht mich dieser Konflikt so zornig/so traurig? Was steckt dahinter? Warum ist es mir wichtig meine Meinung durchzusetzen? Was hat dieser Konflikt mit mir zu tun? Anfangs braucht es Geduld bis die ersten Antworten erscheinen, doch es lohnt sich am Ball zu bleiben.


2. Schritt: Schaffen Sie Raum und Zeit für Kommunikation

Nachdem man weiß, was mit einem los ist, wird es Zeit dies dem (Konflikt-)Partner mitzuteilen. Dafür können Sie gemeinsam einen Termin vereinbaren oder Sie nutzen einen geeigneten Zeitpunkt und fragen, ob Ihr Partner zu einer Unterhaltung bereit ist. Es macht Sinn das Gespräch in einer ruhigen Atmosphäre – bestenfalls ohne Störungen – zu führen. Handy & Co sind zu diesem Gespräch nicht eingeladen! Grundsätzlich sollten Sie im Verlauf der Aussprache bei sich bleiben. Erklären Sie, wie Ihnen zumute ist, anstatt dem Partner vorzuhalten, was dieser Ihrer Meinung nach falsch macht. Es geht nicht darum, den Streit vom letzten Mal aufleben zu lassen. Es geht um Sie und Ihre Bedürfnisse. Vorwürfe und Schuldzuweisungen lassen Sie deshalb in der Vergangenheit ruhen.


3. Schritt: Benennen Sie Ihre Bedürfnisse

Sie erzählen von sich und Ihren Gefühlen und den Bedürfnissen, die dahinterstecken. Wichtig dabei ist, dass Sie bedingungslos ehrlich mit (sich selbst und) Ihrem Partner sind. Sagen Sie so neutral wie möglich und ohne Vorwurf, welche Gefühle Ihre gemeinsamen Konflikte in Ihnen auslösen. Sie geben Ihrem Gegenüber dadurch die Möglichkeit Sie noch besser kennenzulernen und Ihre Beweggründe nachzuvollziehen. Halten Sie sich vor Augen, dass Liebe die Basis für Ihre Beziehung ist und Ihr Partner niemals die Absicht hat, Sie absichtlich zu verletzen oder zu kränken. Sie werden erkennen, dass der andere Ihr Vertrauen zu schätzen wissen und sich entsprechend kooperativ zeigen wird.


4. Schritt: Bitten Sie um Unterstützung

Für die meisten Menschen stellt das Bitten um Unterstützung die größte Hürde dar, zeigt man sich doch schwach und verletzlich. Diese Eigenschaften bergen die Gefahr angreifbar zu sein, schutzlos und ausgeliefert dem Kontrahenten gegenüberzustehen. Es benötigt großen Mut seine Rüstung fallen und sein Herz sprechen zu lassen! Was jedoch haben Sie zu verlieren? Ihren Stolz? Vielleicht – dafür haben Sie die Chance eine Beziehungsebene zu erreichen, auf der Vertrauen und Liebe stärker als je zuvor zum Vorschein treten können. In einer gesunden Beziehung wird Ihr Partner Ihnen diesen Vertrauensbeweis danken! Tut er es nicht, so liegen womöglich ernsthaftere Probleme vor und Sie sollten professionelle Hilfe in Betracht ziehen.


Zusammenfassend sind also eine offene Kommunikation, gegenseitige Unterstützung, sowie Kompromissbereitschaft entscheidend, um Konflikte nach der Geburt eines Kindes zu bewältigen und sie stellen einen natürlichen Teil des Anpassungsprozesses an das Elternsein dar, den der überwiegende Teil gut meistern kann. Wenn Eltern als Team arbeiten, können sie eine unterstützende Umgebung schaffen, in der ihr Kind sicher aufwachsen kann. Letztendlich ist es die Liebe und Bindung zwischen Eltern und Kind, die die Mühen und Schwierigkeiten der Elternschaft überwinden können und die unendliche Freude und Erfüllung bringen, die mit der Geburt eines Kindes einhergeht.



Alexandra Tschinder

Alexandra Tschinder

Konfliktcoach

wer ich bin

Ich wurde als Alexandra Tschinder 1969 in Klagenfurt am Wörthersee geboren, ...

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