So sehr uns Erwachsenen eine Wärmflasche bei Kälte und Unwohlsein guttut, können Wärmflaschen für Säuglinge unglaublich gefährlich sein. Sie können Verbrennungen und Verbrühungen verursachen und das Risiko des plötzlichen Kindstods (SIDS) erhöhen. Deshalb ist es wichtig, die potenziellen Gefahren von Wärmflaschen für Säuglinge zu kennen und über Alternativen Bescheid zu wissen.
Gründe, warum Wärmflaschen für Säuglinge gefährlich sein können
Bei der Verwendung von Wärmflaschen für Säuglinge gibt es mehrere Risiken, die Eltern kennen sollten. Das größte Problem ist, dass Säuglinge sich nicht von der Hitze wegdrehen können. Der Hitzestau kann fatal enden. Hinzu kommen das Risiko von Verbrennungen oder Verbrühungen durch eine überhitzte Flasche sowie ein erhöhtes SIDS-Risiko aufgrund der zusätzlichen Wärme, die in der Umgebung des schlafenden Babys erzeugt wird. Wärmflaschen können bei unsachgemäßem Gebrauch auch zu Dehydrierung führen, da sie der Haut Feuchtigkeit entziehen. Und schließlich können einige Materialien, die bei der Herstellung herkömmlicher Wärmflaschen aus Gummi verwendet werden, giftige Chemikalien enthalten, die bei zu langem Kontakt mit der Haut Ihres Babys auslaugen könnten.
Alternativen zu Wärmflaschen
Zum Glück gibt es sicherere Alternativen, wenn es darum geht, ein Baby mit Wärme und Komfort zu versorgen. Elektrische Wärmedecken, -tücher oder -wickel können das gleiche Maß an Wärme bieten, ohne die mit der Verwendung einer herkömmlichen Wärmflasche verbundenen Risiken. Aber Achtung – auch solche Dinge sollten nie unbeaufsichtigt ins Kinderbettchen. Es gibt auch speziell für Babys entwickelte Wärmegeräte, mit denen Sie die Temperatur der Umgebung Ihres Babys sicher regulieren können, was dazu beitragen kann, das SIDS-Risiko zu senken. Darüber hinaus können Kirschkernkissen oder Reiskornkissen für wohlige Wärme sorgen, ohne dass man sich Sorgen um eine Überhitzung oder die potenziellen Gefahren herkömmlicher Gummiflaschen machen muss. Kirschkernkissen geben Wärme nämlich weniger intensiv aber über längere Zeit ab.
Größere Babys und Wärmflaschen
Im ersten Lebensjahr sollte man generell nicht auf eine Wärmflasche zurückgreifen. Für Kinder ab einem Jahr ist die Benutzung gerechtfertigt, allerdings sollte man auch hier auf den richtigen Umgang und einige Sicherheitsfaktoren achten.
1. Das Kind nie unbeaufsichtigt lassen und die Flasche, wenn sie nicht im Einsatz ist, außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
2. Die Flasche nie mehr als ein Drittel füllen.
3. Das Wasser darf nicht über 40 °C haben.
4. Ein neueres Modell aus medizinischem Gummi kaufen, da dieses in der Regel keine giftigen Chemikalien enthält, wie es bei herkömmlichen Flaschen der Fall sein kann.
5. Die Flasche nie in der Mikrowelle erhitzen, da dies die Temperatur erheblich erhöhen und zu Verbrennungen führen kann.
6. Die Wärmflasche nie direkt auf die Haut des Babys legen. Ein Sicherheitsabstand von ein paar Zentimetern verringen erheblich alle Risiken. Auf keinen Fall das Baby auf die Wärmflasche legen!
Dr. med. Eva Reichstamm
Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde
Ich bin nicht nur passionierte Kinderärztin, sondern auch Mutter
Ich kenne di ...
