Ursachen von Adipositas
Die Gründe für Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen können vielfältig sein. Unter anderem sind ungesunde Ernährungsgewohnheiten (wie Essen von Fertigprodukten, Fast Food und Softdrinks), mangelnde körperliche Aktivität, genetische Veranlagung und psychische Faktoren wie Stress und schlechte Schlafgewohnheiten die häufigsten Ursachen für Übergewicht bei Kindern. Eltern können einen wesentlichen Einfluss darauf nehmen, dass diese Faktoren minimiert und somit das Kind vor einer drohenden Adipositas bewahrt werden kann.
Die Rolle der Ernährung
Ausgewogene Ernährung ist der Grundbaustein dafür, das Gewicht des Kindes im gesunden Bereich zu halten. Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind genügend Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte zu sich nimmt. Nichts ist verboten, aber die Reduktion von Fast Food, Zucker, Süßigkeiten und Softdrinks sind zu empfehlen. Stattdessen können gesunde Snacks wie Nüsse, Obst oder Gemüsesticks als Zwischenmahlzeit gegeben werden.
Körperliche Aktivität
Körperliche Aktivität sollte ebenfalls ein fester Bestandteil des Tagesplans des Kindes sein. Kinder sollten sich mindestens 1 Stunde am Tag sportlich betätigen. Dies kann auch durch eine Teilnahme an einer Sportmannschaft an der Schule oder in der Freizeit erreicht werden. Eltern können ihre Kinder auch dazu anspornen, gemeinsame Aktivitäten wie Fahrradfahren oder Wandern zu unternehmen.
Psychologische Beratung
Manchmal kann Adipositas bei Kindern und Jugendlichen ein Symptom für tiefergehende Probleme sein. Daher kann es hilfreich sein, gemeinsam mit Psycholog*innen oder Therapeut*innen die Gründe dafür zu erforschen und einige Strategien und Tipps in die Hand zu bekommen, um stressbedingtes Essen oder falsche Essgewohnheiten zu überwinden. Ängste und Depressionen können ebenfalls zu einem gesteigerten Appetit führen, indem sie die Hormone beeinflussen, die Appetit und Sättigungsgefühl regulieren.
Änderung der Lebensgewohnheiten
Änderungen der Lebensgewohnheiten erfordern Zeit und Geduld, sowohl für das Kind als auch für die Eltern. Der Richtungswechsel von ungesunden Gewohnheiten hin zu gesunden Alternativen kann schwierig sein und Zeit in Anspruch nehmen. Aber mit etwas Geduld und Engagement kann auch diese Herausforderung gelingen. Wichtig ist wie bei vielen anderen Themen die richtige Kommunikation. Ratsam ist es auch, bei dem Thema nie das Gewicht des Kindes in den Mittelpunkt zu rücken, sondern sich vielmehr auf Gesundheit als ganzheitliches Thema zu konzentrieren. Scham auszulösen sollte unbedingt vermieden werden.
Dr. med. Anna Maria Cavini
Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde
Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde, Diplome der ÖAK für Notfallmedizin, Sportmedizin, ...
