Kind mit Sonnenschutz
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Sonnenschutz für Kinder

Der Sommer ist endlich da, die Kinder wollen draußen spielen - aber wie schützen wir unsere Kleinen vor der schädlichen UV-Strahlung? Sonnenschutz ist unglaublich wichtig für alle Menschen, aber ganz besonders bei Kindern, da ihre Haut empfindlicher ist als die von Erwachsenen. Was sollte man bei der Wahl des richtigen Sonnenschutzes beachten?


Sonnencreme – der Klassiker


Sonnencreme ist vermutlich das wichtigste Werkzeug im Kampf gegen die UV-Strahlung. Worauf sollte man achten? Grundsätzlich: Kinder unter zwei Jahren sollten nie direkt in der Sonne liegen und Kinder unter einem Jahr zusätzlich auch nicht mit Sonnencreme eingecremt werden, da es keine Studien darüber gibt, wie die Chemikalien, die für den UV-Schutz sorgen, auf die Haut von Neugeborenen reagiert. Danach gilt: Je jünger das Kind, desto strenger sollte man sein. Bereits wenige Sonnenbrände erhöhen nämlich später das Risiko für Hautkrebs. Kinder sollten mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30, besser noch mit LSF 50 eingecremt werden. Die Sonnencreme sollte außerdem wasserfest sein und möglichst ohne Duftstoffe auskommen, um Hautreizungen zu vermeiden. Sensitive Produkte sollte man bevorzugen. Achtung: Pflegende Produkte wie Babyöl sind kein Sonnenschutz. 


Außerdem schützt Sonnencreme zwar vor der gefährlichen UV-Strahlung aber nicht vor der enormen Hitze. Daher sollte man auch mit älteren Kindern die Mittagssonne eher meiden. 


Was bedeutet LSF überhaupt? 


Der Lichtschutzfaktor gibt an, um welche Zeit der Eigenschutzfaktor der Haut an der Sonne verlängert werden kann. Dabei wird der Eigenschutz mit dem LSF multipliziert. Wie hoch dieser Eigenschutz ist, hängt vom Hauttyp und dem Alter ab. Bei Kindern kann man generell von rund 5 Minuten ausgehen. 


Wichtig zu wissen: Nachcremen sollte man, weil man Schwitzt, um den Schutzfaktor der Sonnencreme aufrecht zu erhalten. Nachcremen verlängert aber nicht die Zeitspanne. Ein Kind mit Eigenschutzfaktor 5 und einer Sonnencreme mit LSF 30 (5x30=150 Minuten) sollte also nicht viel länger als 2,5 Stunden in der Sonne bleiben.  


Sonnenhüte und Schutzkleidung


Die richtige Kleidung ist eine weitere wichtige Komponente beim Schutz vor UV-Strahlung. Bei der Wahl des Hutes sollte auf ein breites, schattenspendendes Modell geachtet werden. Hüte mit Nackenschutz bieten zusätzlichen Schutz vor sonnenbrandgefährdeten Körperstellen. Beim Kauf sollte man auch darauf, dass der Hut UV-Schutz bietet und aus einem luftdurchlässigen Material wie Baumwolle besteht, um Überhitzung zu vermeiden. Auch bei der restlichen Kleidung gibt es Materialien mit UV-Schutz. Viele Menschen wissen nicht, dass man Sonnenschutz auch im Schatten braucht. Vor allem Sonnenhüte sollten Kinder daher immer tragen, wenn sie im Freien sind. 


Zusätzliche Tipps für den Sonnenschutz


Auch Kinderwagen und Buggys sollten mit einem Sonnenschutz ausgestattet werden, um den Kleinsten Schatten zu bieten. Nicht auf die Augen vergessen, denn auch diese sind empfindlich und sollten mit einer Sonnenbrille geschützt werden. Aufpassen bei dem Trugschluss, dass alles, was kühlt, auch gegen die Sonne hilft. Im Wasser zum Beispiel ist die Gefahr eines Sonnenbrandes besonders hoch. Und ebenso wichtig: Immer auch vor dem Austrocknen schützen. Das gilt für Wasser, das man immer in großen Mengen dabeihaben sollte, aber auch für eine feuchtigkeitsspendende Creme für die Pflege am Abend. 


Wenn alle mithelfen und der Sonnenschutz konsequent und von Anfang an mitgedacht wird, steht einem sonnigen Tag nichts mehr im Weg! 



Dr. med. Eva Reichstamm

Dr. med. Eva Reichstamm

Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde

Ich bin nicht nur passionierte Kinderärztin, sondern auch Mutter


Ich kenne di ...

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