Benötigen wir warme Kleidung oder Regenkleidung, oder reicht die Sommergarderobe? Wo sind die Badesachen? Die Reisepässe? Haben wir alle
Toilette-Artikel zuhause? Kaufen wir im Urlaubsort Sonnencreme oder nehmen wir die offene mit?
Entscheidungen können zu Konflikten führen, zu inneren genauso wie zu äußeren. Innere Konflikte sind die, die ich mit mir selbst ausmache – äußere
Konflikte trage ich mit (m)einem Konfliktpartner aus – und das ist bei Urlaubsreisen meist der (Ehe-)Partner bzw. die (Ehe-)Partnerin. Oft endet das Ganze in einem üblen Streit, der – im schlimmsten Fall – die ganze Urlaubsreise überschattet. Da kann die Sonne noch so hell scheinen!
Was also tun, damit es erst gar nicht so weit kommt bzw. Streitereien nicht länger dauern als nötig?
Hier die drei wichtigsten Punkte:
1. Ruhe bewahren
Klingt einfach, ist es auch – man muss es nur tun – und zwar BEVOR wir eine Aufgabe erledigen, die möglicherweise in Stress ausarten könnte. Nehmen wir
gleich, wie oben bereits erwähnt, das Kofferpacken her. Ist der Zeitpunkt gekommen, um die Koffer zu packen, setzen Sie sich kurz hin –
am besten irgendwo, wo Sie alleine sind – und sei es auf der Toilette. Ja, ich weiß, Eltern haben nicht einmal dort ihre Ruhe, wenn die Kinder noch klein sind, aber das lassen wir einmal dahingestellt. Also setzen Sie sich kurz hin und schließen Sie die Augen. Nehmen Sie einen tiefen Atemzug. Sagen Sie laut oder nur gedanklich: „Ich packe jetzt die Koffer für unseren Urlaub. Ich mache das ruhig und entspannt. Ich werde alles mühelos finden und falls es doch stressig wird, werde ich trotzdem meine Ruhe bewahren!“ Danach nehmen Sie noch drei tiefe Atemzüge – und los geht’s!
2. Organisation
Haben Sie das Packen geschafft, ob gestresst oder nicht, gehen Sie die Abreise vorab gedanklich durch, machen Sie sich einen Plan. Danach positionieren Sie Koffer und alles Weitere griffbereit an dem Ort, wo diese in Sichtweite sind und nicht mehr zusammengesucht werden müssen. Also z. B. stellen Sie das gesamte Gepäck mitsamt den Reisedokumenten bereits am Vorabend in den Vorraum, dann müssen Sie am Abreisetag nicht von Zimmer zu Zimmer eilen um die Koffer und Papiere einzusammeln.
3. Objektiv bleiben
Auch hier die Empfehlung sich bereits morgens, wenn die Urlaubsreise losgeht, zu verinnerlichen, dass alles gut laufen wird. Sollten nervende Fragen jeglicher Art auftauchen, so seien Sie sich im Klaren darüber, dass all diese Fragen keine Angriffe auf Sie als Person darstellen, sondern lediglich der Aufregung bzw. der Organisation bezüglich der anstehenden Reise geschuldet sind. Das bedeutet natürlich nicht, dass es zur Entspannung beiträgt, wenn jedes Kind oder auch der Partner, die Partnerin ständig fragt, wo was ist, wann es denn endlich losgeht
oder Ähnliches. Nehme ich aber Fragen wie „Wo ist denn mein Koffer?“ persönlich, so höre ich „Du hast du meinen Koffer verschlampt!“ und werde zornig.
Objektiv gesehen, sucht der oder diejenige jedoch einfach seinen oder ihren Koffer und möchte Unterstützung. Rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass auch die
anderen Familienmitglieder aufgeregt sind und es daher zu vorschnellen Fragen kommen kann. Keineswegs ist es als Angriff auf Ihre Person zu werten. Sollten Sie doch das Gefühl haben, es geht gegen Sie, so liegt es auch an Ihnen, ruhig zu bleiben, durchzuatmen und die Frage gelassen zu beantworten - ohne auf den angriffigen Unterton zu hören.
Damit schließt sich der Kreis und geht wieder in Punkt 1 über. Ruhe bewahren gilt für jede Stress- oder Streitsituation. Schließen Sie zumindest kurz die Augen (Rückzug der Sinne), atmen Sie durch (entspannt den Körper) und sagen Sie sich gedanklich – oder auch laut: „Ich löse diese Situation anders als bisher. Ich bewahre meine Ruhe und alles wird sich in Wohlgefallen auflösen.“
Falls dies alles nichts nützt lachen Sie – denn Humor ist bekanntlich, wenn man trotzdem lacht!
Alexandra Tschinder
Konfliktcoach
wer ich bin
Ich wurde als Alexandra Tschinder 1969 in Klagenfurt am Wörthersee geboren, ...
