Schulwegtraining
Unfälle auf dem Weg zur Schule sind leider keine Seltenheit. Ein gründlicher Sicherheits-Check, bevor sich die Kinder alleine zu Fuß auf den Weg machen, ist daher dringend erforderlich. Am Beginn steht ein Schulwegtraining gemeinsam mit den Eltern. Dabei begeben sich Mama und/oder Papa zusammen mit dem Kind auf den Weg zur Schule, um mögliche Gefahrenquellen zu entdecken und zu besprechen. Übt immer zu Schulstartzeiten, wenn das Verkehrsaufkommen hoch ist, um die Situation wirklichkeitsgetreu zu erleben. Mit einfachen Merksätzen lernen die Kinder das Verhalten im Straßenverkehr. Zum Beispiel: Bei Rot stehen, bei Grün schauen (!) und gehen.
Gefahrenquellen erkennen und Blickverhalten schulen
Beim Training ist es wichtig, die Strecke und die möglichen Situationen aus der Perspektive des Kindes zu sehen. Kinder haben ein kleineres Sichtfeld und eine verlängerte Reaktionszeit. Vor allem Gefahren, die sich seitlich nähern, werden oft zu spät erkannt. Beim Überqueren der Straße ist daher auch auf Schutzwegen besondere Vorsicht geboten. Besonders bei ungeregelten Schutzwegen ohne Ampel ist umsichtiges Schauen wichtig. Immer zuerst nach links, rechts und dann wieder nach links schauen (Pendelblick), bevor die Straße überquert wird! Auch bei Zebrastreifen mit Ampelregelung dürfen Kinder sich nicht alleine auf das grüne Signal verlassen.
In unsicheren Situationen sollen Kinder zu Fahrzeuglenker:innen Blickkontakt halten. Doch nicht immer ist es für das Kind eindeutig erkennbar, ob sie auch wirklich gesehen werden. Generell gilt: unbedingt warten, bis Autos, Motorräder oder Fahrräder vollständig stehen geblieben sind, niemals schnell loslaufen, immer vorher genau schauen und dann achtsam und aufmerksam gehen!
Sichtbarkeit erhöhen
In den frühen Morgenstunden sind die Sichtverhältnisse gerade im Herbst und Winter nicht optimal. In der Dämmerung helfen Reflektoren dabei, das Kind für Autolenker sichtbarer zu machen. Reflektoren auf Schultaschen, Jacken und Schuhen erhöhen die Sicherheit sogar um das 5-fache. Zusätzlich empfiehlt sich das Tragen von heller oder bunter Kleidung.
Ablenkung vermeiden
Um die Sicherheit der Kinder zu erhöhen, gilt es Ablenkungen strikt zu vermeiden. Ein Blick aufs Handy, plaudern mit Freunden: all das lenkt selbst geübte Kinder schnell vom Verkehrsgeschehen ab. Das Smartphone muss auf dem Weg zur Schule unbedingt in der Schultasche verwahrt werden. Und auch beim Schulweg in kleinen Gruppen ist es wichtig, aufmerksam zu sein und sich nicht auf die anderen zu verlassen.
Abkürzungen vermeiden
Auch Abkürzungen ohne Zebrastreifen oder Ampelkreuzungen sind eine mögliche Gefahrenquelle. Auch wenn Umwege entstehen, sollte immer der sichere Weg zur Schule gewählt werden.
Verantwortungsvoll entscheiden
Ab dem 8. Geburtstag dürfen Kinder durch Muskelkraft betriebene Tretroller ohne Begleitung nutzen. Mit 10 Jahren bzw. 9 Jahren und Besuch der 4. Schulstufe dürfen sie alleine mit dem Fahrrad unterwegs sein, sofern sie einen Radfahrausweis besitzen. Eltern übernehmen hier eine besonders große Verantwortung. Nicht jedes Kind ist mit 8 oder 9 Jahren gleichermaßen verantwortungsvoll und umsichtig. Mamas und Papas kennen ihre Kinder am besten und können einschätzen ob ihr Kind für den Schulweg mit Scooter und Fahrrad bereit ist. Auch hier gilt: gemeinsam üben, trainieren und Gefahrenquellen besprechen.