Frühgeburt
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Welt-Frühgeborenen-Tag - Zerebralparese

Jedes Jahr am 17. November findet der Welt-Frühgeborenen-Tag statt. An diesem Datum soll das Bewusstsein für die Herausforderungen von Frühgeburten geschärft werden. Eine Folge bei einer Frühgeburt kann die Zerebralparese sein. Was das ist, erklären wir euch in diesem Beitrag.


Definition 

Die Zerebralparese ist eine neurologische Erkrankung, die durch eine Störung der Gehirnfunktion entsteht. Frühgeborene, die vor der 37. SSW geboren werden, haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung der Zerebralparese. Denn das zentrale Nervensystem einschließlich des Gehirns ist bei ihnen noch nicht vollständig entwickelt. Erfolgt eine Geburt sehr frühzeitig, steigt auch das Risiko einer Hirnstörung beim Kind. Eine Zerebralparese kann vor, während oder nach der Geburt – bis zum vierten Lebensjahr des Kindes auftreten. 


Merkmale der Zerebralparese

Je nachdem, welches Gehirnareal betroffen ist, können die Symptome unterschiedlich sein. Einerseits kann die Bewegungsfähigkeit, andererseits auch die Sprachfähigkeit, das Gehör, das Sehen oder das Denken beeinträchtigt sein. Mögliche Symptome sind:


• Muskelsteifheit oder -verspannungen

• Koordinationsproblemen

• Bewegungseinschränkungen 


Bei dreiviertel der Kinder, die unter eine Zerebralparese leiden, kann man spastische Lähmungen beobachten. Wichtig zu erwähnen ist, dass sich die Hirnschädigung im Laufe des Lebens nicht weiter verschlechtern kann. 


Ursache für Zerebralparese

Die Hauptursache ist oft die periventrikuläre Leukomalazie (PVL), eine Form der Hirnschädigung. Bei Frühchen ist das Gehirn oftmals noch nicht vollständig entwickelt. In diesem sensiblen Stadium ist das Gehirn anfälliger für Schäden, vor allem bei Sauerstoffmangel oder Durchblutungsstörungen. Weitere Ursachen können Genmutationen oder Chromosomenanomalien sein. 


Exogene Faktoren, die eine Zerebralparese begünstigen können sein:

• Virale oder bakterielle Infektionen

• Strahlenbelastung

• Alkohol oder Drogenmissbrauch der werdenden Mutter 

• Spätschwangerschaft 

• Sauerstoffmangel

• Schütteltrauma 


Behandlung der Zerebralparese

Die Zerebralparese kann bei einer möglichst frühen Diagnose erfolgreich therapiert werden. Vollständig kann man die Krankheit jedoch nicht heilen. Nichtsdestotrotz kann das Leben des betroffenen Kindes positiv durch eine individuelle Therapie beeinflusst werden. Hier kommt es darauf an, welches Gehirnareal betroffen ist und welche Maßnahmen notwendig sind.