Alkohol Kinder
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Eltern als Vorbild: Die Macht ihres Alkoholkonsums auf die Zukunft ihrer Kinder

Ein neues Jahr, ein neues Glück. Der Januar startet vielerorts mit der „DRY JANUARY“ Kampagne, bei der man im Jänner bewusst auf das Trinken von Alkohol verzichten soll.


Gesundheitliche Vorteile, wie Entgiftung, Verbesserung der Leberwerte, Verbesserung der Schlafprobleme etc., werden dabei in den Vordergrund gerückt. Dabei darf man auch eines nicht vergessen: Die Rolle der Eltern und Erwachsenen als Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche. 

Die Vorbildfunktion der Eltern erstreckt sich auf verschiedene Aspekte des Lebens, darunter auch den Umgang mit Suchtmitteln, wie auch Alkohol.


Der Einfluss, den Eltern auf ihre Kinder ausüben, prägt maßgeblich deren Einstellung und Verhalten in Bezug auf den Konsum von Alkohol. Die Art und Weise, wie Eltern ihren eigenen Alkoholkonsum handhaben, kann weitreichende Auswirkungen auf die Entscheidungen und Gewohnheiten ihrer Kinder haben. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie die Vorbildfunktion der Eltern den Umgang ihrer Kinder mit Alkohol beeinflusst. 


Die Vorbildfunktion zum Thema Alkohol und Sucht im Allgemeinen fällt unter den Aspekt des Kinderschutzes. Ich als Mama möchte mein Kind ja auch vor Verletzungen schützen. Wieso dann nicht auch vor einem „Nervengift“? 

Eltern und auch Großeltern spielen eine zentrale Rolle, was den Alkoholkonsum angeht. Die ersten Erfahrungen mit Alkohol machen Kinder meist im familiären Umfeld, bei dem sie Erwachsenen beim Trinken beobachten. 


Wachsen Kinder in einem Umfeld auf, in dem es ganz normal ist, täglich ein Bier oder ein Glas Wein zum Essen oder nach einem anstrengenden Tag zu konsumieren, scheint es für sie Realität und zum gesellschaftlichen Umgang dazuzugehören. Besucht man Freunde oder Familie, gerade auch zu den Feiertagen, wird oft als erstes ein alkoholisches Getränk angeboten. Was macht das mit den Kindern und Jugendlichen? 


Nach einem oder zwei Gläschen fährt man „natürlich“ noch mit dem Auto. Das geht sich auch mit der Promillegrenze meist gut aus. Doch was, wenn nicht? Welchen Eindruck hinterlasse ich bei meinem Kind, wenn ich Dinge, die schon vom Gesetz zum Teil verboten sind, dennoch mache? 

Eltern, die verantwortungsbewusst mit Alkohol umgehen, vermitteln ihren Kindern wichtige Werte wie Mäßigung, Selbstkontrolle und Respekt vor den potenziellen Risiken des Alkoholkonsums.


Auf der anderen Seite können problematisches Trinkverhalten oder eine nachlässige Haltung der Eltern gegenüber Alkohol dazu führen, dass Kinder ein riskanteres Verhalten entwickeln. 


Tatsache ist, dass Kinder und Jugendliche, die zu früh mit dem Konsum von Alkohol beginnen, oftmals in einem problematischen Konsum kommen, sprich die Trinkmenge wird erhöht und es wird an mehreren Tagen konsumiert. Dies hat ebenso Auswirkungen auf das Gehirn des Kindes und des Jugendlichen, welches sich mit 14 oder 16 Jahren immer noch im Wachstum befindet. 


Die elterliche Vorbildfunktion erstreckt sich über direkte Verhaltensweisen hinaus und umfasst auch Kommunikation und Offenheit. Eltern, die mit ihren Kindern offen über Alkohol sprechen und klare Erwartungen setzen, tragen dazu bei, dass ihre Kinder besser mit den Herausforderungen und Entscheidungen im Zusammenhang mit Alkohol umgehen können. Daher liegt es in der Verantwortung der Eltern, eine positive und unterstützende Vorbildrolle im Umgang mit Alkohol einzunehmen, um die gesunde Entwicklung ihrer Kinder zu fördern. 


Kinder fragen nach, Kinder sehen und beobachten den Umgang der Eltern bzw. der Erwachsenen und wollen ihnen auch gerecht werden. Sie versuchen sie nachzuahmen. Kommt der Elternteil nach Hause und trinkt erstmal ein Bier um „runterzukommen“, signalisiert das dem Kind: Hast du Stress, kannst du dich mit Alkohol regulieren. 


Wieso ist nun etwas für sie als Kinder verboten und Eltern genießen es in Unmengen in welchen Situationen auch immer. Sei es zum Essen, zum Sport, zum belanglosen Treffen mit Freunden. Sobald Kinder nachfragen zählt jedoch die Antwort „Du bist zu jung und pasta“. Wer reflektiert schon gerne seinen eigenen Konsum? 


Doch das A und O als Vorbildfunktion ist über dieses Thema zu sprechen. 


Dinge, die Eltern im Umgang mit Alkohol thematisieren können: 

• Den eigenen Konsum. 

• Konsum von Alkohol in einem Film oder Werbungen. 

• Konsum im Bekanntenkreis. 


Kommt das Kind in das Alter, in dem es sich für das Weggehen mit Freunden interessiert, sollten sich Eltern dafür interessieren und versuchen eine gute Beziehungsbasis aufzubauen. Dazu gehört auch die Frage um den Stellenwert von Alkohol für das Kind bzw. den Jugendlichen. 

Eine gute Beziehungsbasis beinhaltet auch sich für die Interessen und Gefühle des Kindes zu interessieren. Was ist dem Kind oder dem Jugendlichen wichtig, welche Bedürfnisse oder Belastungen hat es. 


Ich sage ganz klar: Wenn mir folgende Dinge unmöglich erscheinen, sollte ich meinen eigenen Konsum und Umgang mit Alkohol dringend hinterfragen: 

• Don´t drink and drive. Regelmäßiges Fahren, wenn man getrunken hat. 

• Ist ein alkoholisches Getränk täglich und zum Essen notwendig? 

• Muss ein alkoholisches Getränk nach einer sportlichen Betätigung Elektrolyte aufbauen? 

• Muss ein Treffen mit Freunden oder Bekannten immer mit einem alkoholischen Getränk starten? 


Alkohol aus unserer Gesellschaft zu verbannen, scheint schlichtweg unmöglich und ist auch nicht Ziel dieses Artikels. Es geht um die Vorbildfunktion, um ein Reflektieren des eigenen Umganges um die Wichtigkeit der Vorbildfunktion zu betonen und zu guter Letzt noch Tipps um in ein Gespräch mit den Kindern zu kommen ohne sie zu verurteilen und zu stigmatisieren. Kinder und Jugendliche werden ihren Umgang mit Suchtmitteln finden, solange Eltern ein offenes Ohr dafür und eine offene Kommunikation haben. 


Dazu zählt auch eine „Safer-Use Beratung“, sprich eine Beratung der Eltern, auf was ihre Schützlinge unbedingt achten sollen, wenn sie denn doch Alkohol konsumieren wollen. 

• Immer genug Wasser zum Alkohol trinken. 

• Freunde bitten gegenseitig auf einander aufzupassen. Keinen Freund alkoholisiert alleine lassen. 

• Nie bei alkoholisierten Fahrern mitfahren. 

• Aufpassen auf Getränke (KO Tropfen- auch bei Jungs) 

• Achtung bei Mischkonsum von Getränken. 

• Don´t drink and drive. 

• Ansprechpartner:in zu sein, wenn Jugendliche nachts anrufen und nicht weiterwissen. 




Mag. (FH) Marina Salmhofer

Mag. (FH) Marina Salmhofer

ganzheitliche Beratung

Mag (FH) Salmhofer Marina, MA.


Von meiner Grundausbildung bin ich Sozialarbeiter ...

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