Behandlungstechnik und Wirkungsweise
Shiatsu kann in allen Phasen der Schwangerschaft, bei der Geburt, nach der Geburt aber auch beim Wunsch ein Kind zu bekommen unterstützend eingesetzt werden.
Emotionale und körperliche Spannungen, wie Schlafmangel, schlechte Ernährung oder Stress, können die Empfängnisbereitschaft negativ beeinflussen. Mit Shiatsu kann der Energiehaushalt und somit die Fruchtbarkeit, sowie die Zeugungsfähigkeit positiv beeinflusst werden.
In weiterer Folge wird die Shiatsu Einheit auf den Schwangerschaftsfortschritt angepasst. Im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimester) werden ruhige, sanfte und haltende Techniken bevorzugt, um das Einnisten und Wachsen des Embryos zu unterstützen. Im 2. Trimester wächst der Fötus und somit der Babybauch am stärksten. In dieser Zeit ist es wichtig das Qi (Energie) und einen guten Blutfluss zu unterstützen. Im 3. Trimester sind alle Organe außer die Lunge des Fötus ausgebildet und er dreht sich bereits in Geburtsposition. Die Shiatsu Einheit wird aktiver: Es wird mit Übungen, Atemtechniken und Bewegung gearbeitet. Der Gymnastikball, aber auch sitzende und stehende Positionen werden in die Behandlung eingebaut. Es besteht die Möglichkeit den Partner in die Sitzung zu integrieren, damit er Griffe und Punkte erlernt, um der Partnerin die Geburt zu erleichtern.
Nach der Geburt wird mit Shiatsu die emotionale Umstellung unterstützt. Die stärkenden Techniken helfen der Mutter wieder zu Kräften zu kommen, fördern den Milchfluss und die Rückbildung der Gebärmutter. Das Baby kann wunderbar in die Behandlung integriert und die Mutter – Kind Beziehung gestärkt werden.
Eine Shiatsu Behandlung ersetzt nicht den Besuch beim Arzt und eine entsprechende medizinische Abklärung.
Shiatsu Übungen für ein entspanntes Becken
In der Schwangerschaft ist es wichtig nicht auf sein eigenes körperliches Wohlbefinden zu vergessen, denn geht es einem selbst gut, geht es auch dem Baby gut. Deshalb ist es bei der Arbeit mit Schwangeren sehr wichtig, ein Übungsprogramm für zu Hause zu erstellen. Diese Körperübungen werden individuell abgestimmt und dem Schwangerschaftsfortschritt angepasst. Bei etwaigen Schmerzen oder Komplikationen muss aber immer ärztlicher Rat eingeholt werden!
Hier sind einige Beispiele, um das Becken im 2. Und 3. Schwangerschaftsdrittel zu unterstützen:
Grundposition für jede Übung im Stehen:
Hüftbreiter Stand, Beine gerade, Knie locker und nicht ganz durchgestreckt, Beckenboden, Bauchmuskeln und Gesäßmuskulatur sanft anspannen. Somit wird das Becken leicht nach vorne gekippt und es entsteht kein Hohlkreuz.
Becken kreisen:
Kreisen Sie aus der Grundposition heraus das Becken langsam ein paarmal nach links und dann nach rechts. Atmen Sie dabei ruhig in das Becken. Sie können zur Unterstützung eine Hand auf das Kreuzbein und eine Hand auf Ihren Bauch legen, oder die Hände in die Hüften stützen.
Sie können diese Übung auch auf einem Gymnastikball im Sitzen durchführen. Wirkt entspannend und durchblutungsfordernd für das Becken.
Beckenboden stärken:
Gehen Sie aus der Grundposition heraus in eine breitere Grätsche und strecken Sie Ihre Arme gerade vor den Körper. Nun gehen Sie so weit in die Hocke, wie es für Sie angenehm ist. Dabei atmen Sie aus und spannen gleichzeitig Ihre Beckenbodenmuskulatur an. Beim Hochgehen wieder einatmen und die Beckenbodenmuskulatur entspannen. Diese Bewegung einige Male wiederholen. Wirkt: stärkend für die Beckenbodenmuskulatur und die Mutterbänder.
Katzenbuckel:
Vierfüßler Stand einnehmen, die Knie sind unter der Hüfte und die Hände unter den Schultern, der Rücken ist gerade. Drücken Sie Ihre Wirbelsäule nach oben bis ein Buckel entsteht, atmen Sie dabei aus und spannen die Bauchmuskeln leicht an. Nun atmen Sie wieder ein, entspannen die Bauchmuskeln und bringen die Wirbelsäule wieder in eine gerade Position. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals. Wirkt entspannend auf den Unterbauch und stärkend für Rücken- und Bauchmuskulatur.
Vorzüge von Shiatsu in der Schwangerschaft
Vorteile für die Eltern:
• Einstimmung in die Schwangerschaft
• Aufbau der emotionalen Bindung zum Baby
• Verbesserung des Körpergefühls
• Erleichterung beim Umgang mit Schmerzen
• Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten während der Geburt
• Unterstützung einer normalen Geburt
• Einbeziehung des Partners während der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
• Unterstützung bei Kinderwunsch und in jeder Phase der Schwangerschaft, sowie nach der Geburt
Unterstützung bei möglichen körperlichen Beschwerden wie:
• Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich
• Rückenschmerzen und Ischiasprobleme
• Kopfschmerzen, Migräne
• Übelkeit, Erbrechen
• Schwindel
• Schwere Beine
• Verdauungsprobleme, häufiger Harndrang
• Sodbrennen
Vorteile für das Baby:
• Unterstützung in jeder Phase der Schwangerschaft
• Förderung einer engen Mama, Baby und Papa Beziehung
• Leichteres Finden der optimalen Geburtslage
• Weniger Stress während der Wehen
• Unterstützung der körperlichen und emotionalen Entwicklung