Ergotherapie bei Kindern
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Eine Ergotherapeutin erklärt

Silvia Resei ist Ergotherapeutin, die sich auf Kinder und Kleinkinder spezialisiert hat. Für LALANANA klärt sie wichtige Fragen zum Thema Ergotherapie.


1. Du bist Ergotherapeutin. Wie kann man Babys und Kleinkinder mit Ergotherapie unterstützen?

Die Ergotherapie kann Menschen im Grunde vom Säuglingsalter an durch das ganze Leben unterstützen, je nach Indikation. Bei Säuglingen und Kleinkindern geht es häufig um Entwicklungsstörungen oder -verzögerungen, Regulationsstörungen, neurologische Erkrankungen, Frühgeburt, Down-Syndrom, Schwierigkeiten in der Wahrnehmungsverarbeitung/sensorischen Integration, Verdacht auf Autismus, usw. Und generell kann Ergotherapie immer dann zum Einsatz kommen, wenn die Teilhabe am Alltag, im Freizeitleben (also auch spielen) und/oder im Kindergarten, in der Kita oder Schule eingeschränkt ist.


2. Was ist dir bei deiner Arbeit besonders wichtig?

An oberster Stelle steht immer der Beziehungsaufbau zu den Kleinen und natürlich auch zu den Eltern. Die Kinder müssen mir und den Eltern selbst vertrauen können und umgekehrt. In der Therapie soll auch kein Zwang herrschen, sondern im Hier und Jetzt auf das Können und die Bedürfnisse des Kindes eingegangen und alles spielerisch erarbeitet werden. Auch das Elterncoaching spielt eine große Rolle. Wenn möglich, sollten die Eltern auch bei der Therapie dabei sein. Und unsere Ziele in der Therapie sollten für alle Beteiligten klar formuliert sein.


3. Ab wann kann man eine Ergotherapie in Anspruch nehmen?

Für eine Ergotherapie wird ein Überweisungsschein, im besten Fall vom Kinderarzt/von der Kinderärztin benötigt. ErgotherapeutInnen dürfen nämlich nur nach ärztlicher Anordnung therapieren. Auch ist es oft ratsam eine entwicklungspsychologische Abklärung vorab durchführen zu lassen. Genaue Infos zum weiteren Ablauf bekommt man bei einem/r ErgotherapeutIn. Zuerst wird der Termin vereinbart bzw. besprochen, worum es geht und dann nach Anweisung ein Überweisungsschein geholt.


Ergotherapie kann auch präventiv und ohne Verordnungsschein erfolgen, dabei handelt es sich aber rein um eine beratende Tätigkeit ohne Therapie.


4. Woran erkennt man, dass man therapeutische Unterstützung für sein Kind braucht?

Einerseits erkennen KinderärztInnen schon den Bedarf bei den regelmäßigen Untersuchungen, andererseits kann natürlich auch selbst danach gefragt werden, wenn es wie bei Punkt 2 zu Auffälligkeiten, Schwierigkeiten usw. kommt.


5. Gibt es einen Tipp, den du Eltern oder Betreuungspersonen mit auf den Weg geben kannst?

Jeder Elternteil handelt in seinem/ihrem besten Wissen und Gewissen, davon bin ich fest überzeugt. Sollte man an einen Punkt kommen, wo man selbst nicht mehr weiterweiß, überfordert ist, dann ist es völlig okay, sich professionelle Hilfe und Unterstützung zu suchen. Auch wenn man bezüglich der Entwicklung des Kindes ein „komisches“ Gefühl hat oder selbst Auffälligkeiten erkennt. Hilfe in Anspruch zu nehmen, zeugt von Stärke und bringt sowohl einen selbst als auch das Kind weiter.


Silvia Resei, Bsc

Silvia Resei, Bsc

Ergotherapeutin

Bei mir steht jeder Mensch mit seinen persönlichen Wünschen, Zielen und Problemen im Vordergrun ...

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