Wenn Dann Falle
Urheberrecht: in Lizenz von Lopolo - 123rf

Weg von der "Wenn-Dann" Falle

Warum Wenn-Dann Sätze in Zusammenhang mit Belohnung und Bestrafung kontraproduktiv sind.



„Wenn du die Hausübung nicht machst, dann darfst du nicht mit deinen Freunden spielen.“


„Wenn du jetzt nicht für den Mathe-Test lernst, dann hast du eine Woche Handy-Verbot.“ 


Und der Klassiker: „Wenn du nicht kommst, gehe ich ohne dich.“


Sätze wie diese finden leider oft Anwendung – das macht sie deshalb aber nicht besser. Wenn-Dann Sätze in Zusammenhang mit Belohnung oder Bestrafung sind weder gesund, noch nachhaltig. Eigentlich sind sie ein Hinweis darauf, dass Eltern ihre Machtposition ein Stück weit ausreizen, um das Kind zu einer gewünschten Reaktion zu führen.


Wenn wir gemein wären, könnten wir das mit der Erziehung eines Hundes vergleichen. Der Hund muss „Platz“ oder „Männchen“ machen und bekommt ein Leckerli. Er weiß nicht, warum er „Platz“ machen muss, doch er ist darauf trainiert worden, dass er – wenn er Folge leistet - etwas dafür bekommt. 

Mit dieser Art unseren Kindern gegenüber zu kommunizieren, tun wir weder uns als Eltern, noch unseren Kindern einen Gefallen. Das Kind erfährt in dem Moment, dass gar nicht erwartet wird, dass es das freiwillig tut. Das hat vor allem auf das Lernen bezogen natürlich große Auswirkungen, denn das signalisiert, dass lernen keinen Spaß macht/ machen kann. 


Doch auch unabhängig vom Lernen ist es so, dass mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt eintritt und die Kinder irgendwann nicht mehr reagieren, sodass die Eltern zu immer stärkeren Druckmitteln greifen müssen. Und auf Druck folgt irgendwann meist Gegendruck. 



Dr. Birgit Stuck

Dr. Birgit Stuck

Praktische Pädagogin

Als Praktische Pädagogin und Mutter sind mir die Ängste und Sorgen von Eltern mit Schulkinder, ...

Mehr Artikel von Dr. Birgit Stuck