Sexuelle Entwicklung
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Sexuelle Entwicklung

„Wann beginnt eigentlich Sexualität?“ Die Ideen dazu sind meist sehr unterschiedlich und reichen von „im Kindergartenalter“ über „wahrscheinlich so mit zehn Jahren“ bis hin zu „na vor der Pubertät kann da nix sein“. 

Beginn im Mutterleib


In Wirklichkeit ist es aber so, dass Sexualität eigentlich schon im Mutterleib, also pränatal, beginnt. 


Wir sind sexuelle Wesen von Anfang an! Unabhängig davon, ob Sexualität zum Thema gemacht wurde oder nicht.

Die Geschlechtsorgane von Kindern entwickeln sich schon vor der Geburt. 

Dazu eine kurze Übersicht: Schon bei der Verschmelzung von Samenzelle und Eizelle wird das chromosomale Geschlecht bestimmt. Zu Beginn sehen das weibliche und das männliche Geschlechtsorgan noch gleich aus - man könnte sagen wie eine Knospe.

Bis zur 12. Schwangerschaftswoche haben die Geschlechtsanlagen das Potenzial, sich sowohl weiblich, als auch männlich zu entwickeln. Die Hormonausschüttung bestimmt, wie sich die inneren und äußeren Genitalien heranbilden - also die primären körperlichen Geschlechtsmerkmale. Genauer gesagt sind das Eierstöcke, Eileiter, Uterus, Vagina und Vulva, sowie Hoden, Penis, Nebenhoden und Samenwege. 


Die pränatale Entwicklung geht aber vor allem so weit, dass sich die Schwellkörper der Geschlechtsorgane schon mit Blut füllen können. Sowohl die Schwellkörper des Penis, als auch die Schwellkörper der Klitoris. 

Ja richtig gehört. Man spricht hier vom sogenannten Genitalreflex. Aber warum macht der Körper das? Aus einem einfachen Grund. Der Körper übt im Vorhinein seine ganzen Funktionen durch. Genauso wie Bewegungen des Muskelapparates, oder Schärfung der Sinneswahrnehmung, werden eben auch die Möglichkeiten und Funktionen der Geschlechtsteile durchgecheckt und quasi trainiert/vorbereitet. Und das zeigt, dass die sexuelle Entwicklung von Anfang an ihren Lauf nimmt. 


Wichtig zu erwähnen ist, dass die Entwicklung der Geschlechtsorgane in Größe und Ausprägung auch abweichen kann. Ist bei der Geburt keine eindeutige medizinische Zuordnung zu einem „weiblichen“ oder „männlichen“ Geschlecht möglich, spricht man von einem intersexuellen Geschlecht. 


Sind die Kinder dann auf der Welt beginnt der spannende Prozess des sexuellen Lernens. Dieser endet erst mit dem Tod. Daher ist Sexuelles Lernen auch lebenslanges Lernen. Wichtig ist, dass sich Sexualität je nach Alter und Entwicklungsphase in unterschiedlichen Formen äußert. Die kindliche Sexualität ist dabei besonders und soll auch in ihrer Eigenständigkeit wertgeschätzt und anerkannt werden. Dies wiederum bedeutet, dass eine klare Abgrenzung zur Erwachsenensexualität besteht.


Sexualtherapeutin Heidi Kraxner erzählt mehr zum Thema in den Videos.






Heidi Kraxner, BA

Heidi Kraxner, BA

Sexualtherapeutin

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