1. Wann soll ich zum ersten Mal mit meinem Kind zum HNO-Arzt?
Direkt nach der Geburt erfolgt in der Regel bereits im Spital eine Hörscreening Untersuchung. Sollte diese nicht erfolgt sein, sollte diese unbedingt beim HNO Facharzt innerhalb der ersten Lebenswochen nachgeholt werden. Zwischen dem 7. und 9. Lebensmonat ist der erste offizielle HNO-Besuch geplant. Diese Untersuchungen sind Teil der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen. Wenn aber auffällt, dass irgendetwas nicht stimmt, kann man natürlich auch früher einen HNO Arzt aufsuchen.
2. Was sind Polypen und wann müssen sie entfernt werden?
In den ersten Lebensjahren baut ein Kind sein Immunsystem auf und muss in der Regel eine Vielzahl von Infekten durchstehen, von denen die meisten den HNO-Bereich betreffen. Wenn viele solcher Infektionen hintereinander vorkommen, kann das die Nasen-Rachenmandel anschwellen lassen – das ist gemeinhin als „Polypen“ bekannt. Wenn diese sich nicht mehr zurückbildet, kann es zu Problemen beim Atmen kommen. Die Kinder atmen dann ständig durch den Mund oder haben Schwierigkeiten beim Trinken, da sie nicht ausreichend Luft durch die Nase bekommen. Polypen können auch ernstere Probleme mit sich ziehen, wenn zum Beispiel das Mittelohr in Mitleidenschaft gezogen wird und das Hörvermögen leidet. Chronisch geschwollene Polypen werden zunächst beobachtet und medikamentös behandelt. Erst wenn das über einen längeren Zeitraum hinweg keine Besserung bringt oder es bereits ernsthafte Komplikationen gibt, müssen sie operativ entfernt werden.
3. Muss ich mir Sorgen machen, wenn mein Kind schnarcht?
Grundsätzlich nicht. Es gibt viele Gründe, warum die Atemwege eines kleinen Kindes verlegt sein können. Wenn das Kind aber offensichtlich keine Luft bekommt oder es in der Nacht zu kurzen Atemaussetzern kommt (Schlaf-Apnoe), ist ärztliche Unterstützung dringend notwendig.
4. Woran erkenne ich, dass mein Kind schlecht hört?
Wichtigster Marker sind die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen, bei denen das Hörvermögen überprüft wird. Es gibt aber auch andere Zeichen dafür, dass ein Kind mit dem Hören Schwierigkeiten hat, vielleicht auch später infolge von Krankheiten. Schlechte Reaktion auf Geräusche gehören dazu, aber auch eine Verzögerung der Sprachentwicklung kann ein Hinweis sein.
5. Muss ich die Ohren meiner Kinder reinigen?
Alle Ohren sind empfindlich, aber Baby- und Kinderohren ganz besonders. Deshalb dürfen bei den Kleinen nur die äußeren Ohrmuscheln gereinigt werden. Dafür nimmt man am besten ein lauwarmes feuchtes Tuch, das sehr weich ist und nicht kratzen kann. Wattestäbchen darf man auf keinen Fall verwenden. Im Zweifelsfall immer den Arzt oder die Ärztin zu Rate ziehen!